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Beide Studien machten die BILD als größten Übertäter aus.
Komisch ist ja, wenn du es für Geld machst, dann ist es auf einmal gar keine Volksverhetzung mehr …
Ohne den Artikel gelesen zu haben: Weil die Täter keine Personen mit Migrationshintergrund sind?
Nachdem ich den Artikel gelesen habe: Ja. Aber wird dann auch noch gut fundiert erklärt warum.
Was man auch nicht vergessen sollte als Normalo: Die meisten entsprechenden Gewalttaten passieren dann auch unter den entsprechenden Helden. Irgendwelche Trotteltruppen von Jugendlichen, die sich streiten. Hier in der Stadt gibt es halt 1-2 Ecken, an denen die Idioten saufen gehen und wo es auch schon seit Jahrzehnten Schlägereien etc. gab. Wenn man kein Idiot ist, geht man da nicht hin und dann ist alles entspannt.
Man müsste Medien dazu verpflichten, sowas immer in einem Gesamtkontext einzuordnen, sodass der Pöbel auch versteht, dass Deutschland kein unsicheres Land ist.
Ein großes Problem sind spektakuläre Einzeltaten wie zuletzt in Aschaffenburg oder die ver.di Demo in München. Wenn Kinder sterben und teilweise sogar das Ziel sind und die Täter jedes mal Ausländer sind, dann brauchen Bild oder AfD gar nichts mehr zu machen. Die Bewertung solcher Taten findet auf der Gefühlsebene statt und es ist den meisten Leuten in meinem Bekanntenkreis komplett egal, wie die Fakten drumherum aussehen.
Gibt es eine Statistik darüber? Ganz Simpel: Wie viele durch Ausländer und wie viele durch “Deutsche” verletzt/getötet, und dann in Relation mit Bevölkerungszahl gesetzt?
Jein. Die polizeilichen Kriminalitätstatistiken erfassen auch ob Tatverdächtige deutsche Staatsbürger sind oder nicht. Problem dabei ist, dass es eben nur Tatverdächtige sind, wo also die rassistischen Vorurteile der Polizei mit reinspielen. Für die Verurteilungen führt die Statistik nicht auf, welche Staatsbürgerschaft die Täter tatsächlich hatten.
Ein weiteres Problem ist, dass es nicht für andere Faktoren, wie Geschlecht / Alter / Einkommen / Arbeitslosigkeit / Wohnort etc. korrigiert. Das sind alles Faktoren, für die eine Kausalität zu bestimmten Straftaten wissenschaftlich untersucht ist. Klassischerweise sind junge Männer deutlich krimineller als Alte Frauen etc.
Ich habe die Statistik für 2023 mal verlinkt. Schon gleich am Anfang sieht man in den Gesamttabellen, dass die Aufenthaltsrechtlichen “Straftaten” über ein Drittel der “Kriminalität” von Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft ausmachen.
Die ist völlig wertlos wenn du dabei nicht vergleichbare Gruppen betrachtest. “Ausländer” ist auch eine breite Kategorie. Da gehört auch der Tourist dazu.
Außerdem ist die PKS prinzipiell eher fragwürdig.
Amtliche Daten zur “Ausländerkriminalität” können nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung gleichgesetzt werden. Bei der Interpretation von Daten zur Straffälligkeit von Deutschen und Nichtdeutschen müssen zahlreiche Aspekte beachtet und differenziert werden: Wer gilt als Ausländer, wie wird Kriminalität polizeilich erfasst, und begehen Ausländer andere Straftaten als Deutsche?
[…]
Ein Viertel der polizeilich erfassten Tatverdächtigen sind Jugendliche bzw. Heranwachsende unter 21 Jahren. Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt der Anteil dieser Altersgruppe jedoch mit 20,7 Prozent niedriger als bei den Deutschen mit 26,3 Prozent. Betrachtet man ausschließlich die Gruppe der “Gewaltdelikte”, dann liegt der Anteil der unter 21-Jährigen an allen deutschen Gewaltverdächtigen mit 41,5 Prozent sogar deutlich über dem Jugendanteil an den nichtdeutschen Gewaltverdächtigten (36 Prozent) Zur Auflösung der Fußnote[16]. Auf eine erhöhte Kriminalitätsbelastung ausländischer Jugendlicher im Vergleich zu deutschen Jugendlichen lässt die PKS also pauschal nicht schließen.
Dunkelfeldstudien, die Erkenntnisse zur Kriminalitätsentwicklung generieren, die nicht im Hellfeld der PKS registriert ist, widmen sich auch den Fragen nach der Delinquenz von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund bzw. Vergleichen zwischen ethnischen Gruppen Zur Auflösung der Fußnote[17]. Da diese Fragen sowohl deutsche als auch ausländische Staatsangehörige betreffen, hat die PKS darauf keine Antwort. In der (fach-)öffentlichen Diskussion wird nicht immer eine klare Differenzierung von “Staatsbürgerschaft” und “ethnischer Herkunft” vorgenommen, und es werden schnell alle Personen zu “Nichtdeutschen”, die entweder das eine oder das andere nicht haben. Auch lässt sich darüber streiten, ob eine ethnische Herkunft jene erklärende Kraft hat, die ihr mit der Auswahl als Vergleichskategorie erster Ordnung zugeschrieben wird (vgl. auch Vergleichskategorien-Effekt). Im Sinne neuer Erkenntnisse für die Kriminalitätsprävention wäre es angezeigt, den Vergleich von Jugendlichen nach der Verteilung ihrer Bildungs- und Lebenschancen sowie die Erforschung der strukturellen Ursachen von sozialen Ungleichheiten noch stärker als bisher in den Fokus zu rücken.
PKS prinzipiell eher fragwürdig
Es sind die besten Zahlen, die verfügbar sind.
Der Volksverpetzer selbst manipuliert hier ganz schön.
Lest die Kommentare auf Reddit im Vergleich, da wird auf einige Schwachstellen hingewiesen.
https://old.reddit.com/r/de/comments/1iqzthg/so_manipuliert_man_dich_über_messerangriffe/
Beispiel für Gewaltkriminalität relativ zum Bevölkerungsanteil
Der Volksverpetzer schreibt auch was über die häufigsten Vornamen von Messerangreifern und manipuliert gezielt. Quelle S. 10
Häufigste Vornamen bei Messerangriffen in Berlin 2022
Christian 9
Nico 8
Ali 8
Mohamed 7
Weiter unten in leicht anderer Schreibweise
Mohamad 5
Bei solcher Manipulation und Täterschutz muss man sich über die Erfolge der AfD nicht wundern.
Das Argument mit den Namen der Tatverdächtigen ist schwach, so viel gebe ich dir. Zumal es auch das Stereotyp bedient, dass man einen “deutschen Namen” bräuchte um echter Deutscher zu sein. Trotzdem muss ich entschieden widersprechen, dass der Volksverpetzer selbst hier manipuliert, denn einer der entscheidendsten Punkte steht:
Ob jemand kriminell wird oder nicht, hängt vor allem von drei Faktoren ab: Alter, Geschlecht und Wohlstand. Junge Männer aus prekärer sozialer Lage beispielsweise begehen viel wahrscheinlicher eine Straftat als eine weibliche Seniorin. Unabhängig davon, wo sie geboren sind oder welchen Pass sie haben. Deshalb sind junge Deutsche auch mal viel krimineller als anerkannte Asylbewerber.
Eine der besten Möglichkeiten um Kriminalität zu bekämpfen ist und bleibt Armut und soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Wenn man dagegen Asyl Suchende an den Rand der Gesellschaft drängt und in Armut zwingt, dann provoziert man damit Radikalisierung und Kriminalität.