Ich habe mal wieder Werbung via Post bekommen, es langt wohl nicht, dass mein E-Mail-Postfach bereits von Spam überquillt.
Was haltet Ihr von Werbung, vor allem wenn diese ungefragt kommt, freut ihr euch darüber oder nervt das euch genau so?
Vor allem per Post ist doch eine massive Verschwendung von Bäumen. 🤡
Nach traditionell deutscher Manier habe ich unverzüglich reagiert:
Deutscher Mega-Pedant:
Du würdest dich nicht “über eine kurze Bestätigung meiner Anfrage freuen”, wir sind hier nicht zum Spaß, sondern “bitte sie, mir dieses unverzüglich und schriftlich zu bestätigen”! Bonuspunkte für eine Fristsetzung ;)
/Deutscher Mega-Pedant
“Bitte” ist für Bittsteller.
“Fordere ich Sie auf…” ist das was angebracht ist 😉Premium Tipps für das nächste mal, ich danke dir.
Und bitte laminiert!
Alternativ und deutlich verbindlicher “Ich freue mich über die Bestätigung der Löschung.”
Liest sich wie von ChatGPT geschrieben. Viel zu viel “ich hoffe” und andere Besänftigungsfloskeln
Du bist viel zu höflich.
Ich hätte einen laminierten Zweizeiler versendet mit der obligatorischen Androhung von rechtlichen Schritten. Für die DSGVO hätte ich eine Frist gesetzt.
Hintergrund: Erstens hab ich keine Lust, nett zu Nervensägen zu sein und zweitens bilde ich mir ein, dass es klug ist, so generisch, knapp und formell wie möglich zu antworten. Jede Zeile ist ein potentielles Geschenk für die Datenkraken, auch hier.
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute habe ich unaufgefordert Werbung per Post von Ihnen erhalten. Hiermit bitte ich Sie, meine Daten für jegliche Nutzung zu Werbezwecken zu sperren.
Meine Anschrift: …
Bitte bestätigen Sie mir die Sperrung per E-Mail. Sollte ich weiterhin Werbung von Ihrem Unternehmen erhalten, behalte ich mir vor, bei der zuständigen Landesdatenschutzbehörde eine Beschwerde einzureichen.
Mit freundlichen Grüßen, …
Das Schlüsselwort ist Sperrung. Löschung ist nicht zulässig, wenn du dort Kunde warst.
Das oben entsprechend anpassen und per E-Mail abschicken. Klappt in der Regel ganz gut.
Meine “Lieblings”-Werbung ist, wenn sich Unternehmen denken, diese Person hat über unsere Webseite bestellt, lass uns ihr einen physikalischen Katalog zusenden…
Nach einem Online-Einkauf ist mir das noch nicht passiert. Auf dem Briefkasten habe ich einen Aufkleber, auf dem steht:
Unerwünschte Werbung wird kostenpflichtig entsorgt.
Seitdem der da klebt, ist gefühlt auch der übrige Spam, der da ankommt, weniger geworden. Personalisierte Werbung hatte ich in der Post schon lange nicht mehr, aber sollte das doch mal wieder vorkommen, werde ich die Drohung auf dem Briefkasten wahr machen und dem Absender die Entsorgung des Spams in Rechnung stellen.
Der Kleber bringt nichts, wenn die Werbung an dich adressiert ist, dann muss diese nämlich zugestellt werden. Das war bei dem vorliegenden Exemplar der Fall, von außen sah es aus wie ein herkömmlicher Brief.
Aber gute Idee Entsorgungskosten in Rechnung zustellen.
Der Kleber bringt nichts, wenn die Werbung an dich adressiert ist, dann muss diese nämlich zugestellt werden.
Das ist mir klar, solcher Kram ist ja oft für die Zusteller auch nicht mal als Werbung erkennbar.
Der Zustelly dürften das meistens schon sehen. In der Regel steht im Adressfeld das Wort “Dialogpost”–das ist die Preiskategorie der Post für massenhaft versendete personalisierte Briefwerbung.
Die Bezeichnung “Dialogpost” find ich immer wieder unterhaltsam. Da findet ja nicht wirklich ein Dialog statt. Ich muss immer an dieses Meme denken, bei dem der besoffene Mann die Frau zulabert und die so aussieht als würde sie der Situation gerne entkommen, aber nicht weiß wie. Hinterher erzählt
die Marketingabteilungder Mann wahrscheinlich von seinem gelungenen Annäherungsversuch, der aber einfach nur creepy und unangenehm ist.Stimmt, dieses widerliche Geschäftsmodell der Post hatte ich gerade gar nicht mehr auf dem Schirm. Da gehört eigentlich die Entsorgung der Post selbst wenigstens anteilig in Rechnung gestellt, weil sie das Zuspammen der Briefkästen als Dienstleistung verkauft.
Wisst ihr, was krass ist? Wir finanzieren mit unserem Briefporto den Rotz quer. Dialogpost kostet nämlich keine 80 Cent pro Sendung.
Meine Strategie, die tatsächlich schon funktioniert hat:
- Brief zurück in das Kuvert, mit der Info dass man nicht an weiterer Werbung interessiert ist
- Aufkleber “Entgelt zahlt Empfänger” auf das Kuvert
Das Spiel habe ich solange gespielt, bis ich von denen (Weiterbildungsagentur) keine Werbung mehr bekommen habe.
Ich nehme die Post aus dem Briefkasten, und entsorge sie direkt in der Papiertonne. „Dialogpost“ ist immer Werbung oder unwichtiges Zeugs.
Dialogpost ist immer Werbung.
Stimme zu, das ist nervig und unhöflich.
Meistens kann man zumindest die Mails recht einfach abbestellen–auch wenn der von der EU verlangte Double Opt-in oft irgendwie umgangen wird (vorgeklickte/ignorierte Checkboxen beim Einkauf oder auch mal gleich Newsletteranfrage zusenden komplett ohne Checkbox). Beim Abbestellen bin ich relativ konsequent, aber die DSGVO-Brief-Geschichte mache ich quasi nie, weil es einfach Stress ist und sowieso nicht überprüfbar ist, ob das was bringt. Bei einem Magazin hatte ich einmal was gespendet, aber die haben mein Opt-Out für ihre Mails jedes Mal ignoriert, weswegen ich das mit dem Spenden dann im nächsten Jahr sein gelassen habe.
Manche E-Mail Clients bieten, bei Spam-Mails, sogar abmelden per Knopf Druck an, leider wird das oft mittels diverser Tricks umgangen.
Eine Mail sollte reichen bei der DSGVO Datenlöschung oder -anfrage. Wobei ersteres natürlich nur schwer überprüfbar ist für unsereins. Allerdings können die Läden natürlich in Teufelsküche kommen, falls das auffliegt.
Manche E-Mail Clients bieten, bei Spam-Mails, sogar abmelden per Knopf Druck an
Das ist nur ein Header in der Mail und der wird vom Absender mit einer URL befüllt die man zum abmelden aufrufen kann. Ob damit auch tatsächlich eine Abmeldung passiert ist natürlich auch da nicht garantiert.
Das sollte man auch mal verpflichtend machen, wäre klasse. 😅
Google und andere große Mail-Anbieter tun da schon einiges, z.B. gerade zum 1.2. https://support.google.com/a/answer/81126?sjid=8258002820453231389-EU&visit_id=638415945306244059-980116740&rd=1#requirements-5k&zippy=%2Crequirements-for-sending-or-more-messages-per-day
Gibt’s beim “Abmelden” von Spam nicht immer die Gefahr, dass du damit bestätigst, dass die Mailadresse existiert und gelesen wird, was den Weiterverkaufswert an andere Spammer erhöht?
Nur bei Phishing. Wenn ein “seriöser” Laden dich nach einer Bestellung mit ungefragten Mails nervt, hat er die eh schon zwecks Bestellbestätigung, Rechnung etc.
- Ohne Zustimmung ist Werbung nicht erlaubt
- Die Löschung deiner Daten ist unzulässig. Da hilft auch nicht der schwache DSGVO-Verweis. Widerspruch zu Werbezwecken und Löschung nicht nötiger Daten ist sofort machbar, Rest nach Ende der gesetzlichen Aufbewahrungspflichten.
- AGB und Datenschutzbestimmungen gelesen?
- Im Rahmen des „überwiegenden berechtigten Interesses“ ist das Versenden solcher Briefe gestattet.
- Warum sollte das Löschen der Daten unzulässig sein? Die Daten sind nicht mehr erforderlich und können problemlos gelöscht werden? Der Zweck der Erhebung war online Shopping, der Account und versandt, nun bin ich kein Kunde mehr, somit sind die Daten nicht mehr notwendig.
- Wie hängt das miteinander zusammen? Nur weil es an einer Stelle klein gedruckt steht und als Einverständnis betrachtet wird, heißt das nicht, dass ich es befürworte oder toleriere. Genau deshalb schreibe ich diese E-Mail, um darauf hinzuweisen, dass ich als Kunde diese Praxis nicht gutheiße und deshalb keine weiteren Einkäufe tätigen werde. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass es rechtlich legitim ist. Unnötiger hinweise. Es geht hier nicht um, was rechtens ist, sondern darum, was ich als Kunde gut finde und was nicht. Und dieser Punkt widerspricht dem Ersten, oder ich habe ihn missverstanden.
Zur Aufbewahrungsfrist: Der Händler muss tatsächlich diverse Daten aus steuerrechtlichen Gründen viele Jahre aufheben (afaik 10 oder 11 Jahre?). Da hilft dann wirklich keine Löschanfrage nach DSGVO. Aber eben der Sperrvermerk, der besagt, dass die Daten eben nicht mehr weiter genutzt werden dürfen für irgendwas
Es geht dabei um zweckgebundene Daten wie E-Mail-Verkehr, Rechnung oder Ähnliches, welche für Nachweise beispielsweise beim Finanzamt nötig werden. Das betrifft aber sicherlich nicht sämtliche von denen über mich gebunkerten Daten, ich denke da an mein Nutzerkonto oder losgelöst meine Anschrift, E-Mail-Adresse oder Vorlieben für bestimmte Weinsorten. Somit müssen die sicherlich teilweise meiner Löschanfrage nachkommen.
Ich kann verstehen, warum Unternehmen das machen. Als Kunde, der aber regelmäßig diverse Preisvergleichsseiten nutzt und daher auch in zig verschiedenen Onlineshops bestellt, will ich nicht ständig von zig Firmen Werbung bekommen