Ich hab schon mehrfach die Aussage
“Wer es geschissen kriegt, Tomaten anzubauen, wird mit Weed keine Probleme haben”
gehört.
Ich bin, ehrlich gesagt, noch nicht sooo wirklich in dem Thema Hanfanbau drin, aber von dem, was ich bisher gelesen habe, ist das ja echt kein Hexenwerk.
Die Basics sind die exakt selben - alles, was ich gesehen habe (Nährstoffversorgung, Standort, ggfs. Blätter gegen Ende abknipsen, etc.) trifft auch auf Tomaten oder sonstiges Gemüse zu.
Macht es überhaupt Sinn, mich so sehr in das Thema reinzufuchsen, wenn ich mit sonstigen Pflanzen auch schon erfahren genug bin?
Gibt es zwischen Weed und Tomaten vielleicht doch einen Unterschied?
Einen Hauptunterschied, der mir in den Kopf kommen würde, wäre die Tatsache, dass ich bei Tomaten auf die Früchte (= Samen), und bei Gras auf die Blüten (= unbefruchtet) aus bin. Muss ich irgendwie verhindern, dass die Blüten bestäubt werden?
Du musst, wenn die Pflanze wächst, den Blattansatz beobachten: Wenn hier kugelförmige Pollensäcke wachsen, ist sie männlich. Mit weißen Häärchen weiblich. Es gibt auch Zwitter mit beidem, die müssen wie Männchen behandelt werden.
Männchen produzieren keine großen Knospen und bestäubte weibliche Pflanzen konzentrieren ihre Energie auf die Produktion von Samen anstelle von Knospen. Also musst du auf jeden Fall verhindern dass geschlechtsreife Männchen oder Zwitter in der Nähe deiner Weibchen sind.
Danke für den Hinweis!
Wie funktioniert die Bestäubung? Über Insekten? Wie weit müssen die Pflanzen voneinander entfernt sein?
Du solltest Männchen und Zwitter komplett entsorgen, außer du willst selbst züchten (was bei 3 erlaubten Pflanzen schwierig wird).
Die Bestäubung erfolgt durch Wind, also durchaus auch über große Entfernung.Wie ist denn die momentane und zukünftige Rechtssituation zu Samen?
In den CSCs kann man ja Stecklinge erwerben, aber Samen sind momentan ja glaube ich so eine Grauzone.Wäre der Tausch von Samen ab April denn legal, oder ist das nach wie vor eingeschränkt auf CSCs und dem Schwarzmarkt?
Im Gesetz steht dass Samen innerhalb der EU gekauft werden dürfen. In Spanien ist der Handel mit Samen legal, die kann man z.B. auf royalqueenseeds.de bestellen (kann man sogar jetzt schon obwohl es noch gar nicht erlaubt ist, aber psst!).
Ein weiterer Punkt ist die Vermehrung über Klone, also das man Zweige einer Mutterpflanze abschneidet und anwurzeln lässt. Wenn die Mutti weiblich ist, sind die Klone auch erstmal weiblich. Irgendwann ist aber die Genetik der Mutti erschöpft und man sollte wieder von einem Samen anfangen. Das geht bei Tomaten meines Wissens nach nicht, oder ist zumindest nicht üblich.
Ob das für den strikt gesetzeskonformen Heimanbau praktikabel ist, weiß ich nicht, weil man ja nur drei Pflanzen haben darf. Ich könnte mir vorstellen (aus technischer Sicht, rechtlich k.P.), dass das in CSC dann ein gutes Verfahren ist.
Weitere Themen sind Nährstoffversorgung und Spülung zum Schluss. Also wenn du gut düngst, solltest du ein paar Wochen vor der Ernte die Düngung einstellen, damit du am Ende nicht den Dünger mitrauchst. Das hat man bei Tomaten glaube nicht so konkret, auch wenn man da meistens ein zwei Wochen vor Ernte das letzte mal düngt.
Zu deiner Kernfrage:
Macht es überhaupt Sinn, mich so sehr in das Thema reinzufuchsen, wenn ich mit sonstigen Pflanzen auch schon erfahren genug bin?
Aus meiner Sicht klares ja! Wenn man nur auf das Produkt aus ist, ist man mit Kaufen wie auch bei Obst und Gemüse besser dran. Es ist ein Hobby und der Spaß kommt vom machen, nicht nur vom Resultat. Lies dich ein und probier dich aus. Wenn dir der Anbau von Gemüse Spaß macht, dann wirst du hier auch Spaß haben.
Danke für die Antwort!
Ja, das Klonen ist mir definitiv ein Begriff, das mach ich bei meiner c/Pilzzucht ja genauso :)
Ich müsste mich mal ein bisschen dazu einlesen, wie man das bei Pflanzen mit Nährmedien macht und ob man da auch so steril arbeiten muss. Natürlich nur dann, wenn ich die Maximalmenge von 3 Pflanzen nicht überschreite ;)Sterilität ist nicht so kritisch, aber du solltest natürlich hygienisch arbeiten, also z.B. das Messer ordentlich säubern, bevor du was abschneidest.
Ein weiterer Punkt in der Hinsicht sind Schädlinge. Blattläuse, Trauermücken und Spinnmilben sind bei Hanfpflanzen leider genauso ein Problem wie mit vielen Zierpflanzen.
Es gibt ja 2 Arten von Klonen:
- Man nimmt die Triebe und stellt sie in ein Glas Wasser, bis sie anwurzeln und man sie in die Erde setzen kann.
- Gewebekulturen mit Nährmedien (z.B. Petrischalen), bei denen man in einem sterilen Umfeld (Laminargebläse) arbeiten muss.
Da bin ich gerade am recherchieren, was davon geeigneter ist. Können würde ich beides, bei meiner Pilzzucht muss ich ja auch 100% steril arbeiten, wenn ich neue Strains oder Kulturen heranzüchte.