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    14 days ago

    Angemessener Preis müsste ja eigentlich durch den Neupreis gedeckelt sein. Das heißt ich kann alle Ersatzteile für ein Gerät für den gleichen Preis wie ein neues Gerät kaufen. Mit X% Toleranz meinetwegen und Versand kommt natürlich auch drauf, aber grundsätzlich würde damit eine komplett unwirtschaftliche Reparatur verhindert.

    • nicerdicer@feddit.org
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      14 days ago

      Das Problem dabei ist allerdings, dass der “angemessene” Preis für ein Ersatzteil nur schwer zu ermitteln ist. Ein Gerät ist ja häufig günstiger als die Summe der Teile, wenn man sie alle einzeln kaufen würde.

      Aus dem Artikel:

      Beispiel Geschirrkörbe bei Spülmaschinen: Ein Electrolux-Geschirrkorb kostet Steffen Vangerow als Original-Teil 99,36 Euro mit Versand. Der Nachbau eines anderen Herstellers dagegen nur 54,75 Euro - um fast die Hälfte günstiger. Und die Qualität? “Für mich ist da eigentlich im Prinzip überhaupt kein Unterschied erkennbar”, so der Fachmann.

      Vorausgesetzt, der Nachbau passt und funktioniert, spricht nichts dagegen, den günstigeren Nachbau zu verwenden. Aber das weiss man halt vorher nicht. Man könnte sich auf Verdacht den Nachbau kaufen. Und wenn man das Ersatzteil beim Hersteller bezieht, dann bekommt man immer das teurere Originalteil.

      Ein weiteres Beispiel: Türmanschetten von Waschmaschinen. Ein Ersatzteil für eine Bosch/Siemens-Maschine kostet Vangerow 113,44 Euro. Das Nachbauteil kostet nur einen Bruchteil des Originals, 16,90 Euro. Auf Nachfrage bei Bosch/Siemens heißt es zum Preisunterschied, dass beim Originalprodukt noch Spannringe dabei seien. Das stimmt, doch die kosten nur circa 17 Euro.

      Beim Beispiel mit der Türmanschette ist allerdings auch nicht erwähnt, wie viele Spannringe mitgeliefert werden (es sind wohl mindestens zwei). Auch ungeklärt ist, ob sich der Preis von 17 € auf alle Spannringe oder auf nur einen bezieht.

    • Christian@feddit.org
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      13 days ago

      Wir sind selbst Hersteller von Produkten, die wir 30 Jahre lang supporten müssen. Das heißt, wir verpflichten uns die Geräte 30 Jahre lang zu reparieren.

      Wir verkaufen zwar keine Ersatzteile an Kunden, aber wir müssen uns selbst mit Ersatzteilen Bevorraten.

      Und ich kann sagen, dass dies scheiße teuer ist.

      Man muss viel Kapital in Lagerware binden, die in der Anschaffung teuer ist, weil unsere Zulieferer natürlich nicht 30 Jahre Nachliefergarantieen abgeben. Dort kann man vielleicht fünf Jahre lang ein Teil nachkaufen. Also legt man am Ende der Lieferzeit ein goldenes Lager mit zich tausend Subkomponenten an.

      Also viel Kapital gebunden mit der Ungewissheit, wieviel man davon nochmal weiter verkaufen kann.

      Ergo ist das, was man dann weiter verkauft (in Form von Reparaturen) natürlich im vergleich zur Neuware verhältnismäßig teuer.

      Das gleiche wird mit den Ersatzteilen für Privatkunden sein.

      Und natürlich kann der Privatmann günstiger die Teile von einem Dritt-Hersteller kaufen. Der kann die ja auch günstiger anbieten, da er nicht 15 Jahre Nachkaufgarantie für seine Teile geben muss. Er verkaufte ja nicht das Gesamtgerät.

      Wenn man den Gedanken mal weiter spinnt:

      Als Hersteller des Gesamtgeräts muss ich also Ersatzteile für 15 Jahre vorhalten die am Ende auch noch preislich mit den Teilen eines Nach-Bauers konkurrieren müssen, der die gesetzlichen Verpflichtungen nicht hat und somit immer günstiger anbieten kann. Wo sollen am Ende diese Extrakosten bleiben? Wahrscheinlich wird das die Gesamtgerät im Verkauf teurer machen, um diese späteren Kosten des Herstellers zu refinanzieren.

      Nicht falsch verstehen: Aus ökologischer Sicht sehe ich das als Sinnvoll an, aus ökonomischer Sicht, wird das eher schwierig.