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    1 month ago

    Du schreibst, in meinen Augen richtigerweise, dass deutlich weniger Arbeitskräfte benötigt werden. Daraus erfolgt jedoch keine Entspannung bzgl. Lohnerwerb/Abgaben. Ganz im Gegenteil.

    Ja das ist das so genannte “Erwerbsarbeit-Paradoxon” (das habe ich eben so benannt).

    Wenn weniger Arbeitskräfte benötigt werden, dann verteilt sich das gesamte verfügbare Einkommen eben nicht auf weniger Arbeitsstunden - was bedeuten würde, dass die Löhne steigen. Stattdessen sinken die Löhne sogar aufgrund Angebot und Nachfrage, dem Grundprinzip des freien Marktes.

    Dieser Paradoxie gilt es zu begegnen, denn sie wirft sonst unsere Bevölkerung in die Armutsfalle. Wir müssen den Lohn vom freien Arbeitsmarkt entkoppeln. Das muss ein über-Bord-werfen der Prinzipien des freien Marktes bedeuten.


    Wenn nun aber weniger Menschen in Lohn und Brot sind, müssen sie ja trotzdem eine bestehende Menge Rentner finanzieren. Die sind ja bereits da, haben ein Leben lang gearbeitet und vertrauen darauf, dass das System sie trägt. Die gleichbleibende Last verteilt sich nun auf weniger Schultern.

    Das faszinierende ist, dass es der Intuition völlig entgegenläuft. Wenn Menschen weniger Arbeiten, würden sie mehr freizeit haben und sich auch mehr um Pflege kümmern können, sagt meine Intuition.