Habe ich noch nicht gesehen und auch nicht hier in in DACH gefunden, kann ich aber auch übersehen haben.
Ich finde grade die Abschnitte mit dem dänischen Minister interessant:
“In einer Reihe von Ländern, darunter auch Deutschland, wurde demokratisch entschieden unter welchen Voraussetzungen man Asyl bekommt. Aber wenn Menschen abgelehnt werden, dürfen sie trotzdem in Deutschland bleiben. Sie haben jetzt eine Situation, in der bei ihnen nicht mehr der Bundestag entscheidet, welche Asylpolitik verfolgt werden soll. Jetzt entscheiden die Menschen das einfach für sich selbst und als Sozialdemokrat denke ich, dass das völlig unhaltbar ist.”
Meiner Meinung nach hat er da einen guten Punkt.
Der Beitrag ist insofern rassistisch, dass er den Asylstatus bzw. Menschen mit Migratinshintergrund mit erhöhtem Gewaltpotential in Verbindung bringt, was einfach nicht belegt ist. Es werden täglich Menschen von Deutschen ermordet, davon erfahren wir aber aufgrund der stark verzerrten Berichtslage nichts.
Außerdem ist der Beitrag stark emotionalisierend und damit nicht an einer sachlichen Berichterstattung interessiert. Es ist einfach Hetze, mehr nicht.
Man muss hier mit Verhältnissen rechnen, nicht mit absoluten Differenzen:
Der Anteil der ausländischen Bevölkerung ist von 8.7% auf 14.5% gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 5.8 Prozentpunkten bzw. ein Anstieg um 66%.
Der Anteil an nicht-Deutschen an Straftaten ist von 24.5% auf 38.9% gestiegen. Ein Anstieg um 14.4 Prozentpunkte bzw. 59%
D.h. die Kriminalität entwickelte sich leicht rückläufig im Vergleich zum Ausländeranteil. Sowohl der Vergleich von 14.4%-Punkten vs 5.8%-Punkten, wie auch deine Gleichsetzung von Korrelation (Kriminalität korreliert mit Ausländeranteil, Kausalität wurde nicht gezeigt) mit Kausalität ist vollkommen sensationalisierender Bumms und hat mit seriöser Statistik ungefähr so viel zu tun wie Sternzeichen mit Astronomie - aber lässt sich halt vorzüglich anwenden um mit pseudowissenschaftlicher Argumentation das essenzialisierende Narrativ vom kriminellen Ausländer zu pushen.
Ob der Ausländeranteil im kausalen Zusammenhang mit der Kriminalitätsentwicklung steht hat man übrigens schon aufwändigst untersucht. Kam halt leider raus, dass das Humbug ist:
Im Zeitraum 2018-2023 lässt sich kein Zusammenhang zwischen einer Veränderung im regionalen Ausländeranteil und der lokalen Kriminalitätsrate nachweisen.
Kriminalität hängt nicht an der Nationalität und auch nicht an “Kultur”, Hautfarbe oder Religion. Das ist nichts weiter als rechtes Framing. Sobald man nach Alter, Geschlecht und sozialem Status kontrolliert, verschwinden die Unterschiede zwischen Nationalitäten.
Rechte erzählen das aber nicht gern, weil sie es sinnvoll finden, eine Unterschicht zu haben, die sich bereitwillig ausbeuten lässt. Sozialer Ausgleich wäre also schlecht für andere politische Ziele von Rechten.
Ist halt das Ding, wenn die Diskussion Wissenschaft einfach ignoriert. Aber diese Debatte wird grundsätzlich nur so geführt. Die “sicheren Herkunftsländer” sind oft nicht sicher, die “Pull-Faktoren” bestehen in Wahrheit darin, dass es in Europa mehr Sicherheit gibt, etc.
Beiden, weil deine Studie nicht das aussagt, was du uns weismachen willst. Bei der von dir verlinkten Studieren geht es um unterschiedlichen Resultate infolge unterschiedlicher Datenerhebungsmethoden, nicht darum, ob die Nationalität einen Einfluss auf Kriminalitätsraten hat oder warum.
Der dänische Minister hat halt keine Ahnung. Die Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wird, die bleiben ja nicht hier, weil die Politik so nett ist, und das ermöglicht. Die erfüllen halt formal nicht die Asylkriterien, aber eine Rücküberführung ist eben auch nicht möglich. Weil das Zielland sie nicht zurücknimmt, weil das Zielland in Trümmern liegt, weil gar nicht klar ist, wo sie herkommen etc. pp.
Das hat nichts mit der angeblichen Güte der deutschen Politik zu tun.
Was macht denn das schlaue Dänemark dann? Erklärt mir weder “Klar”, noch der dänische Minister.
Naja die dänischen Sozialdemokraten sind den deutschen in Sachen Rechtsruck 10 Jahre voraus, die sind wirklich kein gutes Vorbild oder besonders zitierwürdig.
Inwiefern entscheidet der Bundestag nicht, welche Asylpolitik verfolgt wird, wer sind “die Menschen”, die das angeblich selber entscheiden, und wird die Aussagen insofern in Kontext gesetzt, dass viele Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, nicht abgeschoben werden können?
Naja der Bundestag (bzw. die Gerichte auf Grund der Gesetze) entscheidet, dass die Menschen nicht bleiben können, kann das aber nicht durchsetzen.
Die Menschen, deren Asylantrag etc. abgelehnt wurde, haben sich entschieden nach Deutchland zu kommen, auch wenn sie erstmal nichts dafür können, dass sie nicht abgeschoben werden.
Wenn man geltendes Recht im Nachhinein, wenn die Menschen hier sind, nicht umsetzen kann, muss das eben vorher geschehen. Wir leben nunmal in einen Rechtsstaat.
Naja der Bundestag entscheidet, dass die Menschen nicht bleiben können, kann das aber nicht durchsetzen.
Nein, das entscheidet der Bundestag nicht und hat er nie. Der Bundestag erlässt Gesetze, die den Rahmen vorgibt, nach dem über Asylgesuche entschieden wird und folgt dabei mehr oder weniger der Genfer Flüchtlingskonvention. Das Recht auf Asyl ist übrigens im Grundgesetz verankert und es gibt auch zusätzliche Schutzstatus, die dem Asylstatus gleichgesetzt werden. Die Entscheidung über einzelne Gesuche werden aber immer vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge getroffen.
Die Menschen, deren Asylantrag etc. abgelehnt wurde, haben sich entschieden nach Deutschland zu kommen,
Das ist falsch, es ist genau andersrum. Der Asylantrag wird erst gestellt, wenn die asylsuchende Person in Deutschland ist. Niemand sagt sich: „Och, ich werde zwar abgelehnt, aber ich fliehe trotzdem mal nach Deutschland!“
Wenn man geltendes Recht im Nachhinein, wenn die Menschen hier sind, nicht umsetzen kann, muss das eben vorher geschehen. Wir leben nunmal in einen Rechtsstaat.
Und weil wir in einem Rechtsstaat mit gewissen Grundwerten leben, kann man hier z.B. auch Rechtsmittel gegen Bescheide einlegen. Des weiteren gibt es Gründe, die auch bei negativen Asylbescheiden eine Abschiebung unmöglich machen. Würde man trotz dieser Gründe Personen abschieben, würde man doch gerade den Rechtsstaat aushebeln.
Es sind jedenfalls nicht die Menschen, die hierher fliehen, die sich irgendwie ein eigenes Asylgesetz schaffen würden.
Und weil wir in einem Rechtsstaat mit gewissen Grundwerten leben, kann man hier z.B. auch Rechtsmittel gegen Bescheide einlegen. Des weiteren gibt es Gründe, die auch bei negativen Asylbescheiden eine Abschiebung unmöglich machen. Würde man trotz dieser Gründe Personen abschieben, würde man doch gerade den Rechtsstaat aushebeln.
Bin da voll bei dir. Deswegen sollte man dafür sorgen, dass der Asylstatus halt nicht erst hier in Deutschland festgestellt wird. Asylzentren an den EU-Außengrenzen sind ja schon angedacht.
Oder halt wie Dänemark es macht: Wenn jemand abgelehnt und nicht freiwillig geht, also illegal hier ist und damit Gesetze bricht, kommt dann in Abschiebehaft.
Auf den Rest antworte ich nicht, da gehts ja nur um Wortspielerei
Deswegen sollte man dafür sorgen, dass der Asylstatus halt nicht erst hier in Deutschland festgestellt wird. Asylzentren an den EU-Außengrenzen sind ja schon angedacht.
Dieses Ding mit Lagern an den Außengrenzen oder vor den Außengrenzen ist ganz gezielt darauf gerichtet, Menschen zu entrechten. Man sorgt dafür, dass die Lager undurchsichtig und unübersichtlich groß sind und schiebt sie gleichzeitig an einen Ort, wo weder normale Richtys, normale Rechtsanwaltys oder normale zivile Organisationen hinkommen.
Wenn du hier im Nachgang behauptest, dass man das ja human machen könne - genau darum geht es niemandem, der diese Außengrenze-Lager/Welcome Centers fordert. Es geht darum, entstehendes Leid aus dem Blick europäischer Gesellschaften zu entfernen.
Im Nachgang? Sorry für mich ist es halt klar, dass Deutschland und Europa menschenwürdige Zustände in solchen Zentren schaffen sollten. GG Artikel 1 und so.
Bevor du hier allen, die anderer Meinung sind, irgendwelche Sachen unterstellst, lass uns doch lieber inhaltlich bleiben? Was spricht denn gegen Asylzentren mit menschenwürdigen Verhältnissen in denen die Asylsuchenden ordentliche Rechtsberatung und Gerichtsentscheidungen sowie Berufungen erwarten können?
Wie funktioniert das denn dann mit diesen Asylzentren? Die sind dann bspw. in Libyen. Wir tun mal so, als ob da alles dann fair und menschenwürdig abläuft.
Da kommen jetzt täglich in dem Zentrum 2000 Menschen an. Wegen Obergrenzen oder wegen anerkannten Asylgründen lassen wir 1000 Menschen rein. Was passiert denn mit den anderen 1000 Menschen?
Nach einem Jahr haben wir da 365.000 Menschen in dem tollen Lager. Nach 3 Jahren eine Million usw. usf. Dann haben wir davon, wasweißich wieviele Lager rund um die EU.
Diese Vorschläge gehen sich alle immer schon rein technisch nicht aus, selbst wenn ich alle menschenrechtlichen Bedenken beiseite lasse.
Auf den Rest antworte ich nicht, da gehts ja nur um Wortspielerei
Nein, es geht um die grundlegende Funktionsweise unseres Staates.
Deswegen sollte man dafür sorgen, dass der Asylstatus halt nicht erst hier in Deutschland festgestellt wird. Asylzentren an den EU-Außengrenzen sind ja schon angedacht.
Lager wie Moria?
Oder halt wie Dänemark es macht: Wenn jemand abgelehnt und nicht freiwillig geht, also illegal hier ist und damit Gesetze bricht, kommt dann in Abschiebehaft.
Die Leute werden ja nicht gezwungen zu bleiben oder?
Sie haben keinen annerkannten Asylgrund, also werden sie in ihrer Heimat nicht verfolgt. Ihnen steht es frei wieder dorthin zurück zu gehen, ihr Glück woanders zu suchen oder es mit einem anderen Einwanderungsgrund in Europa/Deutschland zu versuchen.
Vorrausetzung sind natürlich menschliche Verhältnisse in den Asylzentren. Niemand wird zur Arbeit gezwungen oder getötet, also mach mal langsam mit deinen Vorwürfen.
Die Leute werden ja nicht gezwungen zu bleiben oder?
Sie haben keinen annerkannten Asylgrund, also werden sie in ihrer Heimat nicht verfolgt. Ihnen steht es frei wieder dorthin zurück zu gehen, ihr Glück woanders zu suchen oder es mit einem anderen Einwanderungsgrund in Europa/Deutschland zu versuchen.
Das ist so eine krass simplifizierte Aussage, die so dermaßen viele Faktoren und lebensrealitäten ignoriert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, dir zu erklären wie falsch du liegst. Ich gebe dir stattdessen den Rat, dich mal mit Menschen zu unterhalten, die tatsächlich mit diesen Umständen Kontakt haben. Flüchtlingsheim-Sozialarbeiter, Geflüchtete, oder so, können das alle besser erklären als ich.
Vorrausetzung sind natürlich menschliche Verhältnisse in den Asylzentren. Niemand wird zur Arbeit gezwungen oder getötet, also mach mal langsam mit deinen Vorwürfen.
Das sind keine aus der Luft gegriffenen Vorwürfe, weil der Begriff Lager gerade so naheligt.
Natürlich ist das nicht cool für die Leute, aber ein Gericht hat nunmal entschieden dass sie nicht bleiben dürfen. Willst du jetzt argumentieren, dass wir Gerichtsbeschlüsse ignorieren sollen?
Dann sollte Dänemark da schleunigst nachbessern und zurecht angeklagt werden.
Habe ich noch nicht gesehen und auch nicht hier in in DACH gefunden, kann ich aber auch übersehen haben.
Ich finde grade die Abschnitte mit dem dänischen Minister interessant: “In einer Reihe von Ländern, darunter auch Deutschland, wurde demokratisch entschieden unter welchen Voraussetzungen man Asyl bekommt. Aber wenn Menschen abgelehnt werden, dürfen sie trotzdem in Deutschland bleiben. Sie haben jetzt eine Situation, in der bei ihnen nicht mehr der Bundestag entscheidet, welche Asylpolitik verfolgt werden soll. Jetzt entscheiden die Menschen das einfach für sich selbst und als Sozialdemokrat denke ich, dass das völlig unhaltbar ist.” Meiner Meinung nach hat er da einen guten Punkt.
Wieso findest du den Beitrag rassistisch?
Der Beitrag ist insofern rassistisch, dass er den Asylstatus bzw. Menschen mit Migratinshintergrund mit erhöhtem Gewaltpotential in Verbindung bringt, was einfach nicht belegt ist. Es werden täglich Menschen von Deutschen ermordet, davon erfahren wir aber aufgrund der stark verzerrten Berichtslage nichts. Außerdem ist der Beitrag stark emotionalisierend und damit nicht an einer sachlichen Berichterstattung interessiert. Es ist einfach Hetze, mehr nicht.
Bei all den Problemen um solche Statistiken, eine Tendenz ist nun mal klar zu erkennen:
Von 2013 bis 2023 ist der Anteil an Nicht-Detuschen unter allen Veruteilten von 24,5% auf 38,9% gestiegen, ein Anstieg von 14,4% (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/223/umfrage/verurteilte-straftaeter-nach-nationalitaet/)
Im gleichen Zeitraum ist der ausländische Anteil der Bevölkerung von 8,7% auf 14,5% gestiegen, ein Anstieg von 5,8%. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/14271/umfrage/deutschland-anteil-auslaender-an-bevoelkerung/)
Ich finde es nachvollziehbar wenn Menschen das ansprechen und die Migration nach Deutschland erstmal “einfach” verringern wollen.
Man muss hier mit Verhältnissen rechnen, nicht mit absoluten Differenzen:
D.h. die Kriminalität entwickelte sich leicht rückläufig im Vergleich zum Ausländeranteil. Sowohl der Vergleich von 14.4%-Punkten vs 5.8%-Punkten, wie auch deine Gleichsetzung von Korrelation (Kriminalität korreliert mit Ausländeranteil, Kausalität wurde nicht gezeigt) mit Kausalität ist vollkommen sensationalisierender Bumms und hat mit seriöser Statistik ungefähr so viel zu tun wie Sternzeichen mit Astronomie - aber lässt sich halt vorzüglich anwenden um mit pseudowissenschaftlicher Argumentation das essenzialisierende Narrativ vom kriminellen Ausländer zu pushen.
Ob der Ausländeranteil im kausalen Zusammenhang mit der Kriminalitätsentwicklung steht hat man übrigens schon aufwändigst untersucht. Kam halt leider raus, dass das Humbug ist:
Quelle
Kriminalität hängt nicht an der Nationalität und auch nicht an “Kultur”, Hautfarbe oder Religion. Das ist nichts weiter als rechtes Framing. Sobald man nach Alter, Geschlecht und sozialem Status kontrolliert, verschwinden die Unterschiede zwischen Nationalitäten.
Rechte erzählen das aber nicht gern, weil sie es sinnvoll finden, eine Unterschicht zu haben, die sich bereitwillig ausbeuten lässt. Sozialer Ausgleich wäre also schlecht für andere politische Ziele von Rechten.
Ist das so? Hab dazu bisher noch keine Statistik gesehen.
Teilweise lässt sich trotz Berücksichtigung systematischer Gründe eine erhöhte Kriminalrate feststellen: https://www.scup.com/doi/10.1080/2578983X.2019.1702270
Ist halt das Ding, wenn die Diskussion Wissenschaft einfach ignoriert. Aber diese Debatte wird grundsätzlich nur so geführt. Die “sicheren Herkunftsländer” sind oft nicht sicher, die “Pull-Faktoren” bestehen in Wahrheit darin, dass es in Europa mehr Sicherheit gibt, etc.
Ich könnte bestimmt mehr/bessere Quellen finden, https://www.ifo.de/sites/default/files/docbase/docs/sd-2025-digital-03-adema-alipour-migration-kriminalitaet.pdf
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, welcher Studie wir lieber glauben :D
Beiden, weil deine Studie nicht das aussagt, was du uns weismachen willst. Bei der von dir verlinkten Studieren geht es um unterschiedlichen Resultate infolge unterschiedlicher Datenerhebungsmethoden, nicht darum, ob die Nationalität einen Einfluss auf Kriminalitätsraten hat oder warum.
Und die Resultate der Studien ignorieren wir einfach?
Der dänische Minister hat halt keine Ahnung. Die Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wird, die bleiben ja nicht hier, weil die Politik so nett ist, und das ermöglicht. Die erfüllen halt formal nicht die Asylkriterien, aber eine Rücküberführung ist eben auch nicht möglich. Weil das Zielland sie nicht zurücknimmt, weil das Zielland in Trümmern liegt, weil gar nicht klar ist, wo sie herkommen etc. pp. Das hat nichts mit der angeblichen Güte der deutschen Politik zu tun.
Was macht denn das schlaue Dänemark dann? Erklärt mir weder “Klar”, noch der dänische Minister.
Naja die dänischen Sozialdemokraten sind den deutschen in Sachen Rechtsruck 10 Jahre voraus, die sind wirklich kein gutes Vorbild oder besonders zitierwürdig.
Inwiefern entscheidet der Bundestag nicht, welche Asylpolitik verfolgt wird, wer sind “die Menschen”, die das angeblich selber entscheiden, und wird die Aussagen insofern in Kontext gesetzt, dass viele Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, nicht abgeschoben werden können?
Naja der Bundestag (bzw. die Gerichte auf Grund der Gesetze) entscheidet, dass die Menschen nicht bleiben können, kann das aber nicht durchsetzen.
Die Menschen, deren Asylantrag etc. abgelehnt wurde, haben sich entschieden nach Deutchland zu kommen, auch wenn sie erstmal nichts dafür können, dass sie nicht abgeschoben werden.
Wenn man geltendes Recht im Nachhinein, wenn die Menschen hier sind, nicht umsetzen kann, muss das eben vorher geschehen. Wir leben nunmal in einen Rechtsstaat.
Nein, das entscheidet der Bundestag nicht und hat er nie. Der Bundestag erlässt Gesetze, die den Rahmen vorgibt, nach dem über Asylgesuche entschieden wird und folgt dabei mehr oder weniger der Genfer Flüchtlingskonvention. Das Recht auf Asyl ist übrigens im Grundgesetz verankert und es gibt auch zusätzliche Schutzstatus, die dem Asylstatus gleichgesetzt werden. Die Entscheidung über einzelne Gesuche werden aber immer vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge getroffen.
Das ist falsch, es ist genau andersrum. Der Asylantrag wird erst gestellt, wenn die asylsuchende Person in Deutschland ist. Niemand sagt sich: „Och, ich werde zwar abgelehnt, aber ich fliehe trotzdem mal nach Deutschland!“
Und weil wir in einem Rechtsstaat mit gewissen Grundwerten leben, kann man hier z.B. auch Rechtsmittel gegen Bescheide einlegen. Des weiteren gibt es Gründe, die auch bei negativen Asylbescheiden eine Abschiebung unmöglich machen. Würde man trotz dieser Gründe Personen abschieben, würde man doch gerade den Rechtsstaat aushebeln.
Es sind jedenfalls nicht die Menschen, die hierher fliehen, die sich irgendwie ein eigenes Asylgesetz schaffen würden.
Bin da voll bei dir. Deswegen sollte man dafür sorgen, dass der Asylstatus halt nicht erst hier in Deutschland festgestellt wird. Asylzentren an den EU-Außengrenzen sind ja schon angedacht.
Oder halt wie Dänemark es macht: Wenn jemand abgelehnt und nicht freiwillig geht, also illegal hier ist und damit Gesetze bricht, kommt dann in Abschiebehaft.
Auf den Rest antworte ich nicht, da gehts ja nur um Wortspielerei
Dieses Ding mit Lagern an den Außengrenzen oder vor den Außengrenzen ist ganz gezielt darauf gerichtet, Menschen zu entrechten. Man sorgt dafür, dass die Lager undurchsichtig und unübersichtlich groß sind und schiebt sie gleichzeitig an einen Ort, wo weder normale Richtys, normale Rechtsanwaltys oder normale zivile Organisationen hinkommen.
Wenn du hier im Nachgang behauptest, dass man das ja human machen könne - genau darum geht es niemandem, der diese Außengrenze-Lager/Welcome Centers fordert. Es geht darum, entstehendes Leid aus dem Blick europäischer Gesellschaften zu entfernen.
Im Nachgang? Sorry für mich ist es halt klar, dass Deutschland und Europa menschenwürdige Zustände in solchen Zentren schaffen sollten. GG Artikel 1 und so.
Bevor du hier allen, die anderer Meinung sind, irgendwelche Sachen unterstellst, lass uns doch lieber inhaltlich bleiben? Was spricht denn gegen Asylzentren mit menschenwürdigen Verhältnissen in denen die Asylsuchenden ordentliche Rechtsberatung und Gerichtsentscheidungen sowie Berufungen erwarten können?
Wie funktioniert das denn dann mit diesen Asylzentren? Die sind dann bspw. in Libyen. Wir tun mal so, als ob da alles dann fair und menschenwürdig abläuft.
Da kommen jetzt täglich in dem Zentrum 2000 Menschen an. Wegen Obergrenzen oder wegen anerkannten Asylgründen lassen wir 1000 Menschen rein. Was passiert denn mit den anderen 1000 Menschen?
Nach einem Jahr haben wir da 365.000 Menschen in dem tollen Lager. Nach 3 Jahren eine Million usw. usf. Dann haben wir davon, wasweißich wieviele Lager rund um die EU.
Diese Vorschläge gehen sich alle immer schon rein technisch nicht aus, selbst wenn ich alle menschenrechtlichen Bedenken beiseite lasse.
Nein, es geht um die grundlegende Funktionsweise unseres Staates.
Lager wie Moria?
Cool, KZs, ist ja total unproblematisch.
Die Leute werden ja nicht gezwungen zu bleiben oder?
Sie haben keinen annerkannten Asylgrund, also werden sie in ihrer Heimat nicht verfolgt. Ihnen steht es frei wieder dorthin zurück zu gehen, ihr Glück woanders zu suchen oder es mit einem anderen Einwanderungsgrund in Europa/Deutschland zu versuchen.
Vorrausetzung sind natürlich menschliche Verhältnisse in den Asylzentren. Niemand wird zur Arbeit gezwungen oder getötet, also mach mal langsam mit deinen Vorwürfen.
Das ist so eine krass simplifizierte Aussage, die so dermaßen viele Faktoren und lebensrealitäten ignoriert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, dir zu erklären wie falsch du liegst. Ich gebe dir stattdessen den Rat, dich mal mit Menschen zu unterhalten, die tatsächlich mit diesen Umständen Kontakt haben. Flüchtlingsheim-Sozialarbeiter, Geflüchtete, oder so, können das alle besser erklären als ich.
Das sind keine aus der Luft gegriffenen Vorwürfe, weil der Begriff Lager gerade so naheligt.
https://ecre.org/denmark-council-of-europe-shocked-over-conditions-in-danish-detention-centres-and-threatens-legal-action/
Natürlich ist das nicht cool für die Leute, aber ein Gericht hat nunmal entschieden dass sie nicht bleiben dürfen. Willst du jetzt argumentieren, dass wir Gerichtsbeschlüsse ignorieren sollen?
Dann sollte Dänemark da schleunigst nachbessern und zurecht angeklagt werden.