Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat den ersten Rückschlag bei einem Rüstungsprojekt erlebt. Ein aktueller Bericht der Zeitung Welt zeigt auf, dass rund 34.000 Bundeswehrfahrzeuge nicht wie geplant mit digitalen Funkgeräten nachgerüstet werden können. Die Folge: Milliardenschwere Geräte landen in Lagern statt in Einsatzfahrzeugen.
Anfänglich wirkte die Initiative des Verteidigungsministeriums unter der Führung von Pistorius vielversprechend. Sie zielte darauf ab, die Ausrüstung der Bundeswehr an den Standard der Nato anzupassen. Der Hersteller Rohde & Schwarz liefert die Geräte seit Januar 2023 an die Truppe. Das Rüstungsprojekt Digitalisierung Landbasierter Operationen (D-LBO) war aber offenbar nicht besonders gut durchdacht: Die Geräte können nicht montiert werden, weil dafür noch Umbauten nötig sind.
Adapterplatten, Batteriekapazitäten und Lichtmaschinen müssen angepasst werden, und zwar bei über 100 verschiedene Fahrzeugtypen. Industrieexperten weisen dem Bericht nach darauf hin, dass eine Selbstmontage der Geräte durch die Soldaten die Garantieansprüche erlöschen ließe.
Unglaublich, oder?
Als würden die Menschen vom Beschaffungsamt morgens beim übertreten der Schwelle ihr Gehirn abgeben. Wie läuft so eine Bestellung?
“Ja, guten Tag, ich hätte gerne einmal 34.000 digitale Funkgeräte bitte”
“Für welche Fahrzeuge denn?”
“Steht hier nicht, ich soll nur 34.000 Funkgeräte bestellen”
“Sind Sie sicher, dann wir nicht vorher schauen wo die eingebaut werden sollen? Wird dann vielleicht ein wenig teurer, aber dann passen die auch”
“FUNKGERÄTE, 34.000!”
“Ok, bitte hier unterschreiben”
Das klingt viel zu realistisch um wahr zu sein.
Naja, könnte jetzt auch das Medium sein, das die Sache so darstellen will. Vielleicht ist für den Einbau ja ein eigenes Projekt aufgesetzt. Dafür bin ich echt nicht genug im Thema.
Aber selbst dann: Wenn du nur noch Prozess kannst und kein Quäntchen Mitdenken gefordert ist, dann arbeitest du in ner Behörde. Ein Unternehmen das so arbeitet wär halt schnell Pleite.