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Ich kann dazu auch den Artikel der taz empfehlen, der deutlich detaillierter auf die Pläne eingeht: https://taz.de/Krieg-in-Gaza/!6105772/
Hier ein paar Auszüge:
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Die Entscheidung dürfte die Kämpfe in Gaza um Monate, wenn nicht Jahre verlängern und die humanitäre Katastrophe für die mehr als zwei Millionen ausgehungerten Bewohner weiter verschärfen. Zuvor hatte es gegen die Ausweitung der Kämpfe lautstarke Kritik aus dem Ausland, aber auch in Israel selbst gegeben.
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Laut israelischen Medienberichten soll die Vertreibung der Bevölkerung von Gaza-Stadt in den Süden bis Anfang Oktober abgeschlossen sein. Erst dann starte die militärische Offensive. Derzeit leben rund eine Million Menschen im Norden von Gaza. Der Großteil wurde in den vergangenen 22 Monaten mehrfach vertrieben. Laut UNICEF gelten rund 320.000 Kinder in Gaza als akut mangelernährt.
Für die Versorgung soll laut US-Botschafter Mike Huckabee die Zahl der Zentren der von den USA und Israel gestützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) von derzeit 4 auf 16 steigen. Die GHF steht jedoch stark in der Kritik, nachdem seit Mai im Umfeld von deren Zentren mehr als 1.000 Menschen erschossen wurden, die meisten wohl von israelischen Soldaten.
Kritik an dem Plan gibt es auch innerhalb Israels. Armeechef Zamir, erst Anfang des Jahres von Netanjahu selbst berufen, soll im Zusammenhang mit einer Besatzung von einem „schwarzen Loch“ gesprochen haben. Er warnte, Israels Armee müsste im Falle einer Besetzung die Verantwortung für zwei Millionen Gaza-Bewohner übernehmen, würde seine Soldaten Guerillaangriffen aussetzen und könnte das Überleben der noch rund 20 lebenden Geiseln in Gefahr bringen.
Vertreter der Sicherheitsbehörden warnen zudem vor Erschöpfung bei vielen Reservisten, zumal die Armee noch immer in Syrien und dem Libanon im Einsatz ist. Zuletzt hatten mehrere Suizide unter Soldaten nach Einsätzen in Gaza für Aufsehen gesorgt.