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    1 year ago

    Früher beim Fußball waren solche verbalen Entgleisungen völlig normal und heute sind die Leute eben dünnhäutiger geworden. Oder es wird ihnen eingeredet. Das Wetter wird immer chaotischer, die Autofahrer immer aggressiver. Kriege immer schrecklicher. Wir denken nur noch in Superlativen. Und haben das Köpfchen immer vor dem Bildschirm. Vielleicht führt das dazu, dass wir das Leben anders wahrnehmen? Es eher als Bedrohung als eine feste Stütze begreifen? Das Internet wird dann zu einer Form der Realität, die es nicht wirklich ist. Der Shitstorm treibt manche in den Suizid. Aber was hat eigentlich die wabernde Masse an Gehässigkeit mit einem selber zu tun? Suizid als Kapitulation vor deren Befindlichkeiten?

    Aber früher sind auch nur die wenigsten Leute zum Fußball gegangen. Vielen war das nämlich zu dumm. Heute wird einem - um in diesem Bild zu bleiben - eingeredet ins Stadium zu gehen. Aber muss man sich dann wundern über dumme Kommentare, verbalen Handgreiflichkeiten, wenn man einen anderen Schal trägt? Anstatt das Internet ändern zu wollen, ist es besser seinen eigenen Kosum zu überdenken. Denn wer ins Wasser geht wird unweigerlich naß.