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Cake day: March 2nd, 2024

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  • I think of it like this:

    Lacking fundamental critique of the political economy, they believe the liberal narrative of the market and democratic institutions would bring about a fair or good economy.

    Either you stop believing that, wich comes with quite a reorientation towards your own society, history and biography with significant social consequences ("what are you, a socialist now?) and mental stress (radical opposition is not exactly calming).

    …or you assume there is something disturbing your otherwise functioning order and ideology from the outside. Damn those immigrants, if it it wasn’t for them there would be more jobs, higher wages, less crime and I’d finally get all that trickle down.

    This latter is the energetically more efficient choice for each individual, and importantly, this really is true - as long as there is no collective perspective of systemic change, wich of course in turn only materializes when people make their bet for the possible, not the actual.

    This perspective doesn’t really exist atm, it’s not in sight and nobody talks about it. This is the result of anticommunism and a massive failure of the left.

    We need to be couragous and make room for utopian thought while giving opportunities to experience and try solidaric socialization. This makes not being idiot a convincing alternative.


  • Good impulse to read theory, but 150y/o theory is not where I’d advice people to start. At least the german originals of what you recomend there are fairly hard to read. Plus they lack the development of marxist theory that happened since then. For example Gramscis thoughts are so freakin important for marxism to be applicable to this society being far more diverse than good’ol working class in the factory vs. Monopoly man capitalists. I’m sure there is updated marxism and introductions available in english. (Dunno, Harvey maybe? Mayo?)

    Also “how to conduct yourself as a leftist” sound strict af and kinda deterministic.


  • No great wisdom either, but my main thought about this is that games are designed to keep your dopamine coming (maybe overly nature scientific way of saying: they are exciting, rewarding).

    Other activities can do that to, but some are rewarding in a more subtle way or more on a long term. Like, not “ringring yOu fOuNd DIAMOND!!”. So in comparison with games they might not trigger your motivation (dopamin?) as quickly.

    On the other hand they are probably better at making you feel more general connectedness, belonging, sense, emotional diversity, etc.

    So my advice (wich I struggle alot to follow myself) is: Avoid or limit the other dopamine traps like random scrolling and give yourself and the not-designed- for-dopamine-optimization-world some time, some patient goodwill. This might make that good ol’ world shine bright enough to not get bored all the time.



  • Bisschen billo pasta von mir woanders hier, aber is halt mein Senf den ich euch zeigen will:

    Anstatt Fatalismus (its all fucked forever) oder beliebigen Schönredeoptimismus, plädiere ich für das:

    Solche politischen Katastrophenmomente können auch zur Hinwendung zu Ursachen und zur Geschichte führen: Eine Neuinterpretation, weil die alte Deutung nicht mehr trägt.

    Fassungslosigkeit sollte m.E. sogar dringend als Anlass genommen werden, die Welt um einen herum anders zu fassen, anstatt das Erlebnis des Unfassbaren zu einem komfortableren Erlebnis zu machen.

    Das tiefgreigende Fehlverständnis der Gesellschaft durch eine Mehrheit der Bevölkerung, die Unfähigkeit bestimmte Ideologien auf ihre Auswirkungenhin zu verstehen, das Politische als Personenkult und Spektakel betrachten, keine Einbindung in solidarische Strukturen der Mitbestimmung…

    All das, worauf diese Wahl - wie die 30% AfD hierzulande - so lauthals und schmerzhaft hinweist, müssen wir verstehen.

    Hinwendung nach Innen ist gut, aber nur wenn die eigenen Vorstellungen, die eigene Ideologie kritisch herausgefordert wird. Warme Worte und Vodkawitze lassen das kritische Potential solcher historischen Momente verdampfen.

    Ohne ursächliche Kritik des Politischen der letzten Dekaden, inklusive eigener ideologischer Entscheidungen, wird eine Hinwendung zur Zukunft, ein Einmischen und Bessermachen nicht möglich.

    Tl;dr: Verwandeln wir unsere Ergriffenheit in Energie des Zugreifens. Überprüfen wir unser Verständnis und unsere Begriffe des Gesellschaftlichen darauf, ob sie “Griffe sind, mit denen man Dinge bewegen kann” (Brecht)


  • *Warum das Mantra vom Ende der Geschichte beten, “Tina”/“dritter Weg”, den Mythos Sachzwang beschwören und eine Gesellschaftsordnung (Kapitalismus) bestehen lassen und verschärfen (Neoliberales Projekt), die Ungleichheit, Stress, Umweltzerstörung, Missgunst und Feindseligkeit hervorbringt?

    Ohne ursächliche Kritik und Bearbeitung der Probleme, die - wenn auch unverstanden, falsch attribuiert - die Leben der Menschen belasten, bahnt sich der Unmut seinen Weg. Weder utopieloses “weiter so” noch das jetzt aufstrebende autoritäre “hau halt fester drauf” werden helfen.


  • Naja… schön geschrieben und Balsam in so einem Moment, aber genau desegen aich irgendwie egoistisch/ignorant. Es ist eine Hinwendung nach Innen: Das eigene Erleben optimistisch umdeuten. Aber im Gegensatz zu dem zitierten Kriegsgefangenen sitzen wir nicht im Knast. Wir können uns noch Bilden, Organisieren, Handeln.

    Solche politischen Katastrophenmomente können auch zur Hinwendung zu Ursachen und zur Geschichte führen: Eine Neuinterpretation, weil die alte Deutung nicht mehr trägt.

    Fassungslosigkeit sollte m.E. sogar dringend als Anlass genommen werden, die Welt um einen herum anders zu fassen, anstatt das Erlebnis des Unfassbaren zu einem komfortableren Erlebnis zu machen.

    Das tiefgreigende Fehlverständnis der Gesellschaft durch eine Mehrheit der Bevölkerung, die Unfähigkeit bestimmte Ideologien auf ihre Auswirkungenhin zu verstehen, das Politische als Personenkult und Spektakel betrachten, keine Einbindung in solidarische Strukturen der Mitbestimmung…

    All das, worauf diese Wahl - wie die 30% AfD hierzulande - so lauthals und schmerzhaft hinweist, müssen wir verstehen.

    Hinwendung nach Innen ist gut, aber nur wenn die eigenen Vorstellungen, die eigene Ideologie kritisch herausgefordert wird. Warme Worte und Vodkawitze lassen das kritische Potential solcher historischen Momente verdampfen.

    Ohne ursächliche Kritik des Politischen der letzten Dekaden, inklusive eigener ideologischer Entscheidungen, wird eine Hinwendung zur Zukunft, ein Einmischen und Bessermachen nicht möglich.

    Tl;dr: Verwandeln wir unsere Ergriffenheit in Energie des Zugreifens. Überprüfen wir unser Verständnis und unsere Begriffe des Gesellschaftlichen darauf, ob sie “Griffe sind, mit denen man Dinge bewegen kann” (Brecht)







  • 3 - Participating in and commenting on the voting mechanism is just one bit of the overall development of political, social and cultural history.

    What seems to be “normal” or “acceptable” or “possible” to a given person/part of a population, is the outcome of discourse and maybe more important: concrete options.

    Tangible options to participate in something solidary that’s useful and provides meaningful participation, make left values and ideas soo much more credible and “in reach”.

    IMO these options and experiences can at the moment only really be created from below. Neither corporations nor the government (any time soon) will provide the people with democratic economic solitutions, neighboorhood solidarity, labor organization, collective housing, social movements etc.

    You are so much more than voters. You can organize the practical and ideological negation of the BS you oppose so rightfully.

    Be it a better third option or leftshifting the dems, anyway the whole voting part of history will become more fun that way, too.


  • Ziel linker Individuenförderung kann ja nicht unmittelbar Verteilungsgerechtigkeit sein, weil die eine Änderung der Gesellschaftsordnung erfordert. Sie kann es also nur mittelbar sein, nämlich über das fit machen und in Machtpositionen verhelfen von Leuten, die Gesellschaft verändern wollen. Dabei z.b. migras, flinta besonders zu fördern ist zweifellos wichtig (Credibilität, Utopie muss immer auch Präsens gelebt werden) und strategisch richtig (tatsächliche Klasseninteressen).

    Dennoch ist es in diesem strategischen Scope durchaus sinnvoll, die engagierten Akademiekinder auch zu fördern, eben um deren besondere Ressourcen nutzbar zu machen, also geschichtsmächtig werden zu lassen. Das mündet natürlich in einer Art Elitenförderung. Das Kalkül ist m.E. dann eben eines mittelbarer Wirkung. Im Übrigen machen die Gegenseiten das auch, ihre Eliten fördern. Und mit denen konkurrieren wir letzlich um Machtressourcen (wie profstellen, ministerien etc).

    Es kommt am Ende nicht so sehr darauf an, ob du 300e mehr/Monat bekommst, sondern ob du die freigewordene Zeit und ideelle Ressourcen nutzt, um, sagen wir mal, an der Überwindung des Kapitalismus mitzuwirken. So würde ich die ganze Förderwerkssache aus linker Perspektive strategisch einordnen…


  • Schön dass dir dein Privileg aufällt und du den Drang hast es zu thematisieren. Aber Stipendien der “Begabtenförderung” sind nun wirklich nicht unter den wichtigsten Faktoren für Bildungsungerechtigkeit. Schon gar nicht eignen sie sich, um zu zeigen, “wie ungerecht es wirklich ist”.

    Bei manchen Stipendienwerken wird der sozioökonomische Status bei der Vergabe berücksichtigt. Hier wird Bildungsungerechtigkeit gezielt entgegengewirkt - mit Erfolg.

    Dass Wohngeldbezug geht finde ich auch Unsinn - habe ich dann btw. einfach nicht beantragt.

    Merkwürdig finde ich deinen Fokus. Das normale Bafög ist z.Z. (verfassungswidriger weise?) Zu gering um städtische Mieten zu bezahlen und davon zu leben. Wäre es nicht naheliegender, bzgl Bildungsungerechtigkeit Bafögerhöhung einzufordern anstatt ein “Zuviel” bei Stips zu monieren?

    Wenn es eher um schlechtes Gewissen geht, schau mal nach dem Solifond der HBS. Da spenden Stips Prozente ihres Stipendiums für Aufbau/Unterstützung linker Projekte im Globalen Süden (wo die Menschen weit davon entfernt sind, sich etwas wie Bafög erstreiten zu können).