• fuzzy_feeling
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    3 months ago

    ich weiß nicht ob seltsam der richtige ausdruck wäre, aber ich finde, dass wir genau das auch mit der afd machen sollten.

    wie wär’s mit komisch? zum einen “lustig” zum anderen “nicht normal”

    • DarkThoughts@fedia.io
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      3 months ago

      Also komisch finde ich die ganz und gar nicht mehr. Vielleicht noch so Auftritte wie die von der Jana aus Kassel aber insgesamt ist es doch eher Scham, Enttäuschung, Angst. Dass sich heutzutage derart viele Menschen derart leicht blenden und zu diesen Faschisten hinziehen lassen, ist einfach nur erschreckend. Und das ganze auch noch zu Zeiten, in denen wir genau das gegenteilige Movement bräuchten, um den Klimakollaps abzuwenden.

      • Korne127@lemmy.world
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        3 months ago

        Genau so ist es in den USA doch auch. Das Paradoxe ist aber, dass das eben trotzdem besser funktioniert, als es in der eigentlichen Schwere der Situation zu benennen.

      • Black616Angel@discuss.tchncs.de
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        3 months ago

        Eine Schweizer Homosexuelle, die mit einer Frau aus Sri Lanka verheiratet ist, ist die Vorsitzende einer deutschen Partei für das “traditionelle Familienbild” und gegen “Ausländer”.

        Wie würdest du das nennen, wenn nicht komisch? Das klingt für mich wie eine aus dem Ruder gelaufene Satireaktion.

    • sebsch@discuss.tchncs.de
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      3 months ago

      Nicht normal ist doch fast vollständig in deren Selbstdarstellung (Alternative). Das gute an weird ist das sich genervt argumentativ Abwenden aus dem Diskurs aber das Subjekt direkt abzuwerten (ohne eine Wiederrede zuzulassen). Wichtig ist auch das gegenüber so abzuwerten dass keine Rückschlüsse auf Wut oder der eigene Bildungsstand zugelassen wird.

      Von daher passt bei den Biedermeier der afd vielleicht eher sowas wie “zu kurz geraten” oder auch “was ein Clown”. (Aber weird ist schon extrem gut. Schwierig sowas auf die Schnelle zu finden)

  • Aniki@feddit.org
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    3 months ago

    Wenn du einen Faschisten “Faschisten” nennst, bekräftigst du damit sein Selbstbild.

    Edit: ich finde, “schräg” ist eine gute Übersetzung von “weird”. Transportiert irgendwie die Schieflage ganz gut.

  • flora_explora@beehaw.org
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    3 months ago

    Hier liegt Walz richtig – was Autoritäre und Faschisten nicht ertragen ist, wenn über sie gelacht wird. Wenn man sie zwar ernst nimmt, aber betont, wie creepy, wie schräg, wie bizarr ihre extremen Ansichten für die Mehrheit der Bevölkerung sind. Wenn man das Scheinwerferlicht auf ihre Inhalte hält und die Gefahr, die sie darstellen, nicht verharmlost – aber ihnen den Wunsch verwehrt, als übermächtige Gegner zu erscheinen. Nichts macht sie so wütend, wie wenn die Reaktion auf ihre Positionen nicht Angst und Zittern, sondern Gelächter ist.

    Scheint gut zu funktionieren und ich bin um jede Strategie froh, die die Faschos zurückdrängen kann.

    Allerdings ist das schon ein schmaler Grad, den die Demokrat:innen da gehen. Denn historisch gesehen ist ja die Abwertung von “seltsamen” Menschen sehr stark mit Unterdrückung verstrickt. Ich will überhaupt nicht sagen, dass wir Faschos so nicht behandeln sollten, damit habe ich kein Problem. Ich mache mir nur Sorgen, ob das trotzdem bei Menschen dazu führen kann, sich noch stärker auf normatives Handeln und Denken zu berufen und Menschen stärker abzuwerten, die da nicht reinpassen. “Queer” ist ja genau dafür ein Begriff gewesen, für weird. Und Menschen mit Behinderungen oder psychisch kranke Leute sind ja auch stark Ausgrenzungen aufgrund ihrer aus normativen Sicht wahrgenommenen Seltsamkeit ausgesetzt. Auch rassistische Diskriminierung funktioniert oft über eine Exotisierung. Ich würde also dafür plädieren, Vorsicht zu sein, wen wir in welchem Kontext seltsam nennen.

    • excral@feddit.org
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      3 months ago

      Ich denke der springende Punkt ist, die Republikaner als “weird”, “schräg” oder wie auch immer zu bezeichnen, aber dazu zu stehen selber auch “weird”, “schräg”, “vielfältig”, “divers” oder wie auch immer man das nennen will zu sein. Die Republikaner sind ja empfindlich darauf, weil sie als die Norm präsentiert werden wollen. Andere haben diesen Anspruch nicht.

      Eigentlich war das schon ganz passend im letzten Kapitel von Marc-Uwe Klings “Känguru Offenbarung”:

      • CdC: “Sie möchten mich lächerlich machen”
      • K: “Nein, das machen Sie doch schon selbst hervorragend. Wir wollen Sie bloß in ihrer Lächerlichkeit bloßstellen.”
      • CdC: “Das wird ein Nachspiel haben. Ich komme wieder. Ich werde Sie lächerlich machen.”
      • K: “Das schadet nicht. Ich bin mir meiner eigenen Lächerlichkeit bewusst”
    • fuzzy_feeling
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      3 months ago

      deshalb plädire ich dafür die faschos so hinzustellen, wie sie sind: lächerlich.

      mit leuten mit schrägen ansichten kommt man nicht auf einen grünen zweig. und je mehr platz man ihren schrägen ansichten einräumt, umso legitimer erscheinen sie in der gesellschaft.