Psychologisches Erbe: Der Limes bildete einst die Außengrenze des Römischen Reiches und verlief dabei quer durch Deutschland und die Niederlande. Das hat noch heute Auswirkungen, wie Forschende jetzt herausgefunden haben. Demnach weisen Menschen, die südlich des früheren römischen Grenzwalls leben, höhere Werte in Lebenszufriedenheit, Lebenserwartung und damit verbundenen Persönlichkeitsmerkmalen auf als Einwohner nördlich dieser „psychologischen Grenze“. Aber warum?
Während der Trennung Deutschlands in DDR und BRD wuchsen Menschen dies- und jenseits der innerdeutschen Grenze unter ganz unterschiedlichen Bedingungen auf. Diese Sozialisationen führten zu regional spezifischen Überzeugungen und Werten, die bis heute fortwirken. Doch die Mauer war nicht die einzige innerdeutsche Grenze in der Geschichte. Vor rund 2.000 Jahren verlief auch der Limes, der römische Grenzwall, quer durch Deutschland. Prägt auch diese lange zurückliegende räumliche Trennung noch die Psyche der heutigen Menschen?
Da hätte ich arge Zweifel den Nazihool in der Uckermark mit der frühmittelalterlichen Kolonisierung in Verbindung zu bringen.
Nun, erstens ist der Nazihool nicht das typische Wesen in der Uckermark, den bringt Dein Ressentiment wahrscheinlich direkt in Anschlag. Zweitens wäre der Zusammenhang sicher nicht so unmittelbar, hier liegt ja den Deutschen liebstes Zeitmaß Tausend Jahre als Maßstab an. Aber wahrscheinlich ließe sich differenzieren, daß der west-elbische Chauvinsmus sich aus dem Minderwertigkeitsgefühl ggü. den romanischen Kulturen speist, das Landnehmen und ärgeres zur Bildung eines Imperiums immer nach Osten ausgerichtet. Während im Ost-elbischen sich das Beweisen-Müssen des erblosen, jungen Bruders mit dem Selbsthass der in Leibeigenschaft versklavten, selbstvergessenen slawischen Bevölkerung vermischt.
Ich glaube wirklich nicht, dass du das so erklären kannst. Schon alleine, weil du in Deutschland selbst mittlerweile ~1/4 mit Migrationshintergrund hast. Und da sind die Binnenmigranten noch nicht dabei, die aus der DDR in die BRD zogen und umgekehrt oder die als Vertriebene nach dem WW2 kamen, die während der industriellen Revolution ins Ruhrgebiet zogen oder all die jungen Leute, die jetzt aus den Dörfern in die Städte gehen. Alleine das spricht gegen einen feststehenden, sich seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden gebildeten regionalen Volkscharakter.