Ich hab noch nicht wirklich Plan von der ganzen Sache, aber wäre eine Möglichkeit nicht, den überschüssigen Strom in Wasserstoff umzuwandeln und den dann quasi als Speichermedium zu benutzen?
Die Hydrolyseure [Elektrolyseure] (!) sind derzeit sehr teuer. Damit sie sich überhaupt amortisieren, muss man sie permanent laufen lassen. Insofern wird das aktuell durch wirtschaftliche Erwägungen verhindert.
Das hab ich mir schon fast gedacht… andererseits, ist das bei Batteriespeichern in entsprechender Größe nicht auch so? Bzw. wenn nicht, woran liegt es, dass die nicht gebaut werden?
Oh, sie werden mittlerweile gebaut. Die tatsächlichen Ausbauanfragen für Deutschland haben 2024 beispielsweise den von Bloomberg weltweiten projizierten Ausbau für 2030 übertroffen.
Und es wird auch immer günstiger: In China gibt es mittlerweile eine Riesenbatterie, wo die Investitionskosten bei nur 66$/kWh lagen. In Deutschland kostet es das Doppelte, aber auch das funktioniert für viele Anwendungsfälle.
Bis zirka 2023 wurde einspeichern und ausspeichern jeweils beides besteuert, was nicht nur Batteriespeicher sondern auch Pumpkraftwerke unwirtschaftlich gemacht hat. Die meisten Batterien, die davor gebaut wurden, stabilisieren also dezidiert die Netzfrequenz statt wirklich als Speicher zu arbeiten.
Woran liegt es? Die Stromnetzbetreiber genehmigen diese sehr langsam und zäh. Da die Stromnetzbetreiber idR identisch mit Stromproduzenten sind, könnte man eine Absicht vermuten. Eigene Stromspeicher werden recht zügig genehmigt.
Großspeicher mit netzstabilisierender Wirkung werden staatlich vergütet und amortisieren sich idR in 3-5 Jahre. Sind finanziell also sehr attraktiv.
Du kannst die Speicher deutlich mehr wirtschaftlich betreiben. Du machst immer dann einen Gewinn, wenn du Strom günstig einkaufst und so viel mehr teurer verkaufst, dass deine Handelskosten und Netzentgelte gedeckt sind, sowie die Abnutzung, die das Laden und Entladen verursacht. Damit kannst du an “günstigen” und an “teuren” Tagen gleichermaßen Geld verdienen. Ob du für 5 cent/kWh, 10 cent/kWh oder 40 cent/kWh eingekauft hast, ist egal so lange du z.B. für 10, 20 oder 50 cent/kWh verkaufen kannst, weil am Abend die Sonne weg ist.
Bei Elektrolyseuren gibt es derzeit noch keine größeren Anlagen, die flexibel und effizient laufen können. Aber auch mit diesen Anlagen musst du eine Marge machen, die dann mit einem stabilerem Wasserstoffpreis oder für die Übergangszeit noch mit Erdgas konkurriert. D.h. du kannst mit Wasserstoff dann z.B. nur Geld machen, wenn der Strompreis unter 10 cent/kWh liegt.
Ich hab noch nicht wirklich Plan von der ganzen Sache, aber wäre eine Möglichkeit nicht, den überschüssigen Strom in Wasserstoff umzuwandeln und den dann quasi als Speichermedium zu benutzen?
Schau dir mal diesen Vortrag an, der ist wirklich toll und auch unterhaltsam. Und: Danach hast du einen Plan! Das ist immer gut. :)
Danke!
Die
Hydrolyseure[Elektrolyseure] (!) sind derzeit sehr teuer. Damit sie sich überhaupt amortisieren, muss man sie permanent laufen lassen. Insofern wird das aktuell durch wirtschaftliche Erwägungen verhindert.Das hab ich mir schon fast gedacht… andererseits, ist das bei Batteriespeichern in entsprechender Größe nicht auch so? Bzw. wenn nicht, woran liegt es, dass die nicht gebaut werden?
Oh, sie werden mittlerweile gebaut. Die tatsächlichen Ausbauanfragen für Deutschland haben 2024 beispielsweise den von Bloomberg weltweiten projizierten Ausbau für 2030 übertroffen.
Und es wird auch immer günstiger: In China gibt es mittlerweile eine Riesenbatterie, wo die Investitionskosten bei nur 66$/kWh lagen. In Deutschland kostet es das Doppelte, aber auch das funktioniert für viele Anwendungsfälle.
Bis zirka 2023 wurde einspeichern und ausspeichern jeweils beides besteuert, was nicht nur Batteriespeicher sondern auch Pumpkraftwerke unwirtschaftlich gemacht hat. Die meisten Batterien, die davor gebaut wurden, stabilisieren also dezidiert die Netzfrequenz statt wirklich als Speicher zu arbeiten.
Woran liegt es? Die Stromnetzbetreiber genehmigen diese sehr langsam und zäh. Da die Stromnetzbetreiber idR identisch mit Stromproduzenten sind, könnte man eine Absicht vermuten. Eigene Stromspeicher werden recht zügig genehmigt.
Großspeicher mit netzstabilisierender Wirkung werden staatlich vergütet und amortisieren sich idR in 3-5 Jahre. Sind finanziell also sehr attraktiv.
Du kannst die Speicher deutlich mehr wirtschaftlich betreiben. Du machst immer dann einen Gewinn, wenn du Strom günstig einkaufst und so viel mehr teurer verkaufst, dass deine Handelskosten und Netzentgelte gedeckt sind, sowie die Abnutzung, die das Laden und Entladen verursacht. Damit kannst du an “günstigen” und an “teuren” Tagen gleichermaßen Geld verdienen. Ob du für 5 cent/kWh, 10 cent/kWh oder 40 cent/kWh eingekauft hast, ist egal so lange du z.B. für 10, 20 oder 50 cent/kWh verkaufen kannst, weil am Abend die Sonne weg ist.
Bei Elektrolyseuren gibt es derzeit noch keine größeren Anlagen, die flexibel und effizient laufen können. Aber auch mit diesen Anlagen musst du eine Marge machen, die dann mit einem stabilerem Wasserstoffpreis oder für die Übergangszeit noch mit Erdgas konkurriert. D.h. du kannst mit Wasserstoff dann z.B. nur Geld machen, wenn der Strompreis unter 10 cent/kWh liegt.